Die Saison 2018/19 der 3. Fußball-Liga war die elfte Spielzeit der dritthöchsten deutschen Spielklasse im Männerfußball. Sie startete am 27. Juli 2018 mit der Partie des Zweitliga-Absteigers Eintracht Braunschweig gegen den Aufstiegsreleganten Karlsruher SC und endete am 18. Mai 2019. Vom 24. Dezember 2018 bis zum 25. Januar 2019 wurde die Spielzeit von einer Winterpause unterbrochen.

Erstmals in der Geschichte der 3. Liga wurden vier Absteiger ermittelt, außerdem fanden erstmals regelmäßig Montagsspiele statt. Ferner konnte sich zum ersten, jedoch auch bislang einzigen Mal keine U23-Mannschaft eines höherklassigen Vereins für die Liga qualifizieren. Durch den Abstieg des FC Rot-Weiß Erfurt zum Ende der vorigen Saison nahm erstmals keine Mannschaft mehr am Spielbetrieb teil, die der Liga seit ihrer Gründung ununterbrochen angehörte.

Saisonverlauf

Aufstiegskampf

Bereits am 34. Spieltag sicherte sich der VfL Osnabrück, in der Vorsaison nur knapp dem Abstieg entronnen, nach einem 2:0-Erfolg über den VfR Aalen den vorzeitigen und insgesamt sechsten Aufstieg in die 2. Bundesliga. Einen Spieltag später machten die Niedersachsen auch den Meistertitel klar. Sie konnten als bislang erster Verein in der Geschichte der 3. Liga ihre zweite Meisterschaft feiern. Am 37. Spieltag machte auch der Karlsruher SC die Rückkehr in die zweite Liga perfekt, der SV Wehen Wiesbaden sicherte sich hingegen erstmals die Teilnahme an der Aufstiegsrelegation, wo er gegen den FC Ingolstadt 04 anzutreten hatte und nach einem 1:2 und einem 3:2 durch Anwendung der Auswärtstorregel seinerseits nach zehn Jahren die Rückkehr in die Zweitklassigkeit feierte. Letzter Konkurrent im Aufstiegskampf war der Hallesche FC gewesen; das Spitzenquartett hatte sich frühzeitig absetzen können und war bereits drei Spieltage vor Saisonende rechnerisch uneinholbar.

Abstiegskampf

Am 35. Spieltag stand auch der Abstieg des VfR Aalen nach neun Spielzeiten im Profifußball frühzeitig fest. Als zweiter Absteiger kam einen Spieltag vor Saisonende der SC Fortuna Köln hinzu, während am letzten Spieltag noch die Sportfreunde Lotte, die SG Sonnenhof Großaspach, der FC Carl Zeiss Jena, Energie Cottbus und Eintracht Braunschweig um den Klassenerhalt konkurrierten. Braunschweig hatte zuvor vom 3. bis zum 28. Spieltag durchgehend auf einem Abstiegsplatz gestanden, davon insgesamt 15 Spieltage als Tabellenletzter. Letztlich konnten Jena, Großaspach und Braunschweig die Klasse halten, Cottbus hingegen stieg nach einem 1:1 gegen den Konkurrenten Braunschweig nach nur einer Saison wieder in die Regionalliga ab, wobei die Eintracht ein nur um 1 besseres Torverhältnis vorweisen konnte. Lotte musste nach drei Jahren in der 3. Liga ebenfalls den Gang in die Viertklassigkeit antreten.

Statistiken

Abschlusstabelle

Kreuztabelle

Die Kreuztabelle stellt die Ergebnisse aller Spiele dieser Saison dar. Die Heimmannschaft ist in der linken Spalte, die Gastmannschaft in der oberen Zeile aufgelistet.

Relegation

Die beiden Relegationsspiele zwischen dem Sechzehnten der 2. Bundesliga und dem Dritten der 3. Liga wurden am 24. und 28. Mai 2019 ausgetragen.

Tabellenverlauf

Verlegte Partien werden entsprechend der ursprünglichen Terminierung dargestellt, damit an allen Spieltagen für jede Mannschaft die gleiche Anzahl an Spielen berücksichtigt wird.

Torschützenliste

Zuschauertabelle

Die Zuschauertabelle zeigt die besuchten Heimspiele an. Die Reihenfolge ist nach dem Zuschauerschnitt sortiert.

Stadien

Sponsoren und Ausrüster

Trainerwechsel

Wissenswertes

Allgemeines

Erstmals nahm nach dem Abstieg von Werder Bremen II in der Vorsaison keine zweite Mannschaft eines Erst- oder Zweitligisten am Spielbetrieb teil.

Höchstwerte der Saison

  • Die torreichste Partie der Saison war mit neun Treffern das 4:5 des FC Carl Zeiss Jena gegen die SpVgg Unterhaching am 16. Spieltag.
  • Der höchste Sieg war das 7:0 des SV Wehen Wiesbaden beim SC Fortuna Köln am 14. Spieltag.
  • Die torreichsten Remis mit sechs Treffern waren:
    • das 3:3 des SV Wehen Wiesbaden gegen Eintracht Braunschweig am 4. Spieltag
    • das 3:3 des 1. FC Kaiserslautern gegen Fortuna Köln am 7. Spieltag
    • das 3:3 des SV Meppen gegen die SpVgg Unterhaching am 8. Spieltag
    • das 3:3 des FC Carl Zeiss Jena gegen den 1. FC Kaiserslautern am 8. Spieltag.
    • das 3:3 des VfR Aalen gegen Energie Cottbus am 18. Spieltag
    • das 3:3 von Eintracht Braunschweig gegen Preußen Münster am 35. Spieltag
  • Mit 37 Treffern war der 15. Spieltag vom 9. bis 12. November 2018 der torreichste.
  • Die Partie des 1. FC Kaiserslautern gegen den TSV 1860 München (1:0) am 1. Spieltag stellt den Zuschauerrekord mit 41.324 Besuchern.
  • Am 14. Spieltag zog die SpVgg Unterhaching durch das siebte aufeinanderfolgende Unentschieden mit dem bisherigen alleinigen Rekordhalter der 3. Liga, dem SV Wehen Wiesbaden, gleich. Die Hessen hatten diesen Rekord in der Saison 2012/13 aufgestellt.
  • Die meisten Tore in einem Spiel (4) erzielte Manuel Schäffler beim 7:0 seines SV Wehen Wiesbaden beim SC Fortuna Köln am 14. Spieltag.

Rekorde

  • Die ersten zwölf Heimspiele des TSV 1860 München waren alle ausverkauft, darüber hinaus waren noch bei keiner Mannschaft in der 3. Liga 18 Heimspiele in einer Saison ausverkauft.
  • Sowohl die Gesamtzuschauerzahl von 3.090.674 als auch der -schnitt (8.133) waren neue Ligarekorde.

Wirtschaftliche Situation der Vereine

Gelder aus Übertragungsrechten

Jeder Drittligaverein erhält 1,28 Millionen Euro aus Übertragungsrechten. In der Vorsaison waren es 937.000 Euro. Insgesamt werden seit der Saison 2018/19 jährlich 16 Millionen Euro statt bisher 12,8 Millionen Euro ausgeschüttet. Da mit Werder Bremen II in der Vorsaison die letzte zweite Mannschaft eines Erst- oder Zweitligisten abgestiegen ist, muss der Betrag jedoch durch mehr Vereine geteilt werden. Die zweiten Mannschaften der Profivereine werden bei der Verteilung der Gelder nicht berücksichtigt.

Spieleretats

Im Juni 2018 erhielten die Zweitligaabsteiger Eintracht Braunschweig und 1. FC Kaiserslautern die Zusage über eine solidarische Spende von jeweils 600.000 Euro. Jeder Klub der Zweitligasaison 2017/18 hatte unabhängig von der Deutschen Fußball Liga (DFL) 66.666 Euro in einen Topf eingezahlt, um den beiden ehemaligen Zweitligisten den Neuanfang in der 3. Liga zu erleichtern. Dies wurde bereits im April beschlossen, da noch der Großteil der Vereine bis kurz vor Saisonende in den Abstiegskampf verwickelt war. Andere Vereine der 3. Liga reagierten verärgert und sprachen von Wettbewerbsverzerrung, zumal den Absteigern vertraglich geregelt ein Übergangsgeld in Höhe von 500.000 Euro aus einem Rettungsschirm-Fonds der DFL zusteht und beide Vereine ohnehin zu denen mit den höchsten Etats der Liga zählen würden. Zudem können die Vereine mit erheblichen Transfererlösen für einige ihrer zweitligaerfahrenen Spieler rechnen. Der Spieleretat des FC Kaiserslautern soll fünf Millionen Euro betragen. Auch Eintracht Braunschweig ist mit einem verhältnismäßig hohen Etat einer der finanzstärksten Vereine der 3. Liga.

Mit geschätzten 5 bis 7 Millionen Euro zählt der Lizenzspieler-Etat des SV Wehen Wiesbaden erneut zu den höchsten der Liga. Etwa die Hälfte des Etats trägt das Unternehmen Brita.

Der Etat des 1860 München wurde im Juni 2018 durch den jordanischen Geschäftsmann Hasan Ismaik um zwei auf fünf Millionen Euro aufgestockt. Der Etat des Karlsruher SC wird von bislang 5,5 Millionen Euro um fast 20 Prozent auf rund 4,5 Millionen Euro sinken. Hansa Rostock kann mit einer Etaterhöhung um rund 700.000 Euro auf 4,4 Millionen Euro rechnen.

Aufsteiger KFC Uerdingen soll dank des russischen Investors und Vereinspräsidenten Michail Ponomarjow bereits in der vergangenen Regionalligasaison über einen Spieleretat von drei bis vier Millionen Euro verfügt haben. Dank der Mittel Ponomarjows konnte Krefeld unter anderem die bundesligaerfahrenen Stefan Aigner, Maximilian Beister und Dennis Daube sowie den 29-jährigen Ex-Nationalspieler Kevin Großkreutz verpflichten.

Fortuna Köln gibt über seine Finanzen grundsätzlich keine Auskunft. Der Verein wird von dem Medienunternehmer Michael W. Schwetje finanziell unterstützt. Kickers Würzburg veröffentlicht die Höhe des Saisonetats ebenfalls nicht. In der vergangenen Saison 2017/18 wurde vermutet, dass der Spieleretat im oberen Drittel der dritten Liga angesiedelt sei. Hauptsponsor ist Flyeralarm.

Der Spieleretat von Energie Cottbus liegt bei etwa 3,5 Millionen Euro, der des Halleschen FC bei 3,3 Millionen Euro, der von Preußen Münster bei 3,2 Millionen Euro und der des VfL Osnabrück bei 3 Millionen Euro.

Carl Zeiss Jena verfügte in der Saison 2017/18 über einen Spieleretat von 2,7 Millionen Euro. Der Spieleretat der SF Lotte beträgt etwa 2,1 Millionen Euro. Hauptsponsor ist das Maschinenbauunternehmen Frimo. Die SpVgg Unterhaching gehört mit einem Etat von zwei Millionen Euro zu den finanzschwächeren Vereinen der Liga. Der Lizenzspieleretat des SV Meppen wird auf etwa 2 Millionen Euro geschätzt. Ebenfalls etwa 2 Millionen Euro betragen die Spieleretats der SG Sonnenhof Großaspach und des VfR Aalen. Der FSV Zwickau steigert seinen Etat für die Drittliga-Mannschaft um 100.000 Euro auf 1,8 Millionen Euro.

Financial Fairplay und Nachwuchsförderung

Im September 2018 beschloss der DFB die Einführung des sogenannten Financial Fairplays sowie eines Nachwuchsförderungstopfes in der 3. Liga, um die wirtschaftliche Situation der Vereine zu verbessern und ihre Talentförderung zu stärken. Insgesamt sollen etwa 3,5 Millionen € an die Vereine ausgeschüttet werden. Bis zu 550.000 € sollen zu gleichen Teilen unter Klubs mit „positivem Saisonergebnis“ sowie Vereinen, die „ihr angepeiltes Saisonziel erreicht oder sogar übertroffen haben“, verteilt werden. Weitere 2,95 Millionen € sollen in die Nachwuchsförderung der Teilnehmer fließen, wobei sich der Einsatz von U21-Spielern mit deutscher Staatsangehörigkeit positiv auf die Verteilungsquote je Klub auswirkt. Bedingung für die Ausschüttung ist die Verwendung für „gemeinnützige Zwecke“.

Die Ausschüttung der Töpfe ist jeweils für den September nach Ablauf einer Spielzeit geplant.

Kader

Einzelnachweise


Lizenz erhalten Teilnehmerfeld der 3. Liga steht 3. Liga kicker

3. Liga setzt Saison bis 30. April aus DFB Deutscher FußballBund e.V.

Zuschauerzahlen in der dritten Liga

Alle Ergebnisse 3. Liga Fußball 2018/2019 NDR.de Sport Ergebnisse

Neues Spieltagsformat der 3. Liga Das müssen Fans wissen DFB