Chlebnikowo (russisch Хлебниково, deutsch Schilleningken, 1938 bis 1945 Ebertann, litauisch Šilininkai) ist eine Siedlung in der russischen Oblast Kaliningrad. Sie gehört zur kommunalen Selbstverwaltungseinheit Munizipalkreis Krasnosnamensk im Rajon Krasnosnamensk.

Geographische Lage

Chlebnikowo liegt zwei Kilometer südwestlich des Stadtzentrums von Krasnosnamensk (Lasdehnen/Haselberg) an der Kommunalstraße 27K-398, welche die Rajonstadt mit der Ausfallstraße (Kommunalstraße 27K-105) nach Uslowoje (Rautenberg) verbindet. Eine Bahnanbindung besteht nicht.

Geschichte

Der Ort wurde 1539 als Schilnigk zuerst erwähnt. Um 1780 war Schilleningken ein meliertes Dorf. 1874 wurde die Landgemeinde Schilleningken dem neu gebildeten Amtsbezirk Lasdehnen im Kreis Pillkallen zugeordnet. Zur Unterscheidung vom ebenfalls im Kreis Pillkallen befindlichen Schilleningken, das zum Kirchspiel Schirwindt gehörte, erhielt der Ort den Zusatz Kirchspiel Lasdehnen, nachdem er zuvor auch mit dem Zusatz Groß bezeichnet worden war. 1938 wurde Schilleningken, Ksp. Lasdehnen, in Ebertann umbenannt.

In Folge des Zweiten Weltkrieges kam der Ort 1945 mit dem nördlichen Ostpreußen zur Sowjetunion. 1947 erhielt er die russische Bezeichnung Chlebnikowo und wurde gleichzeitig dem Dorfsowjet Tolstowski selski Sowet im Rajon Krasnosnamensk zugeordnet. 1965 wurde der Ort selber Sitz eines Dorfsowjets. Von 2008 bis 2015 gehörte Chlebnikowo zur städtischen Gemeinde Krasnosnamenskoje gorodskoje posselenije, von 2016 bis 2021 zum Stadtkreis Krasnosnamensk und seither zum Munizipalkreis Krasnosnamensk.

Einwohnerentwicklung

Dorfsowjet/Dorfbezirk Chlebnikowo 1965–2008

Der Dorfsowjet Chlebnikowo (ru. Хлебниковский сельский Совет) wurde im Jahr 1965 eingerichtet. In ihm wurden (offenbar) der aufgelöste Dorfsowjet Saretschnoje mit dem nordöstlichen Teil des aufgelösten Dorfsowjets Tolstowo zusammengelegt. Nach dem Zerfall der Sowjetunion bestand die Verwaltungseinheit als Dorfbezirk Chlebnikowo (ru. Хлебниковский сельский округ). Im Jahr 2008 wurden die verbliebenen Orte des Dorfbezirks auf die Landgemeinden Alexejewka und Wesnowo sowie die städtische Gemeinde Krasnosnamensk verteilt, wobei man sich wieder an der Einteilung der Dorfsowjets von vor 1965 orientierte, indem die nordöstlich und südwestlich des Flusses Szeszuppe gelegenen Orte getrennt wurden.

Kirche

Mehrheitlich war die Bevölkerung Schilleningkens resp. Ebertanns vor 1945 evangelischer Konfession und somit in das Kirchspiel der Kirche Lasdehnen eingepfarrt. Sie war Teil des Kirchenkreises Pillkallen (Schloßberg) innerhalb der Kirchenprovinz Ostpreußen der Kirche der Altpreußischen Union. Heute liegt Chlebnikowo im Einzugsbereich der in den 1990er Jahren neu entstandenen evangelisch-lutherischen Gemeinde in Sabrodino (Lesgewangminnen, 1938 bis 1946 Lesgewangen) innerhalb der Propstei Kaliningrad (Königsberg) der Evangelisch-lutherischen Kirche Europäisches Russland.

Weblinks

  • Chlebnikowo bei bankgorodov.ru
  • Chlebnikowo bei prussia39.ru
  • Dietrich Lange, Geographisches Ortsregister Ostpreußen (2005): Ebertann
  • Schilleningken bei genwiki.genealogy.net

Einzelnachweise


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